Radweg Krottenbach
Sima und Resch erteilen dem sicheren Familienradweg auf der Krottenbachstraße eine klare Absage. Wir sagen: eine Alternativroute darf nicht weniger sicher sein!

RgE Hutweidengasse – keine sichere Alternative
Schmalspur-Variante
Döbling ist immer wieder Schlusslicht in Sachen Radfreundlichkeit – und wird es wohl auch bleiben. Während überall anders die Weichen für eine klimaschonende, gesunde Mobilität gestellt werden, haben im 19. Wiener Gemeindebezirk nach wie vor Autos und LKW Vorrang. Dass sich die demokratische Mehrheit aus SPÖ, GRÜNE und NEOS für den Radweg Krottenbachstraße ausgesprochen hat, kümmert SPÖ-Stadträtin Sima und ÖVP-Bezirksvorsteher Resch wenig.
Im Oktober haben die Bauarbeiten für den ersten Abschnitt des Radwegs begonnen. Von der Chimanistraße bis zur Krottenbachstraße wird ein etwa 100 Meter langer, baulich getrennter Zwei-Richtungs-Radweg errichtet. 2023 geht es bis zur Flotowgasse weiter. Und dann heißt es Stopp. Denn vor Kurzem präsentierte der Bezirksvorsteher eine Schmalspur-Variante, die sich auf Umwegen und mit Radfahren gegen die Einbahn durch die Hutweidengasse schlängelt.

Chance nutzen
Entlang der Krottenbachstraße gibt es mehrere Schulen, Kindergärten, Sportplätze und ein Bad – all das wäre mit einem baulich getrennten Radweg für Klein und Groß gut zu erreichen. Radfahren gegen die Einbahn ist zwar zu begrüßen, ist aber für unerfahrene Radler*innen und Kinder kein Anreiz, aufs Rad umzusteigen.
Studien haben gezeigt, dass Radinfrastruktur das Einkaufen im Grätzel fördert – mit dieser Variante werden diejenigen, die mit Muskelkraft unterwegs sind, auf Umwege geschickt. Wer zu Post oder einem Geschäft auf der Krottenbachstraße will, muss erst wieder neben den Autos zittern.
Der Bezirk verzichtet auf die Jahrhundertchance, einen sicheren Familienradweg von der Stadt finanziert zu bekommen – denn die Neuerrichtung des Radwegs auf der Hauptverkehrsroute ist alleinige Sache der Stadt. Durch die Straßenerneuerung im Zuge der Wasserrohrerneuerung hätte man hier effizient und kostengünstig zukunftsfitte Infrastruktur wie sie anderen Bezirken längst realisiert wird, bauen können.
leere versprechen
Die NEOS erweisen sich einmal mehr als Beiwagerl in der Stadtregierung. Und auch die SPÖ im Bezirk ist abgemeldet. Die SPÖ Stadträtin Sima setzt, wie schon so oft, einen SPÖ Antrag, der mit Mehrheit im Bezirk beschlossen wurde, nicht um. Die SPÖ Bezirksparteivorsitzende, Gemeinderätin und Landesparteisekretärin Barbara Novak hält sich genauso wenig an das gemeinsame Regierungsprogramm, wie die Döblinger NEOS Abgeordnete Angelika Pipal-Leixner. Denn in diesem heißt es: „Wo es technisch möglich ist, bauen wir auf Hauptstraßen sichere und baulich getrennte Radwege.“
Das wäre auf der Krottenbachstraße der Fall. Ein langer durchgehender, baulich getrennter Radweg ist dort umsetzbar, wie eine Grobplanung aus Grüner Regierungszeit zeigt. Die fehlende Einbindung der anderen Fraktionen spricht auch Bände über die angeblich transparente Politik. Peter Kristöfel: „Die hehren Ziele des Regierungsprogramms von Rot-Pink erweisen sich als leere Versprechungen. Kein Schritt in Richtung Klimaschutz. Kein Vorrang für die schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen. Einmal mehr hängen Türkis und Rot dem alten Denken an und verspielen so die gute Zukunft unseres Bezirks.“

Grüne: sichere alternativen
„In Zeiten der Klimakrise müssen wir alle möglichen Maßnahmen ergreifen, um umweltschonende, sichere und gesunde Mobilität für alle zu ermöglichen,“ sagt Peter Kristöfel, Klubvorsitzender der Grünen Döbling. Es gibt einen Plan für einen sicheren Familienradweg, wenn sich der Bezirksvorsteher weigert, diesen zu verwirklichen, muss eine mindestens ebenso sichere Alternative geben. Daher haben wir uns in der Sitzung der Bezirksvertretung im Dezember gegen eine „fahrradfreundliche Straße“ in der Hutweidengasse ausgesprochen und gemeinsam mit SPÖ und NEOS eine richtige Fahrradstraße in der Hutweidengasse beantragt und beschlossen. Diese Variante kostet mindestens ebenso viele Parkplätze wie der Radweg auf der Krottenbachstraße und muss im Unterschied zur Hauptradroute, die von der Stadt finanziert wird, aus den Mitteln des Bezirks beglichen werden.